Roraima Tepui

Wanderung in die „Lost World“ des Roraima Tepui: ein Tafelberg auf der Gran Sabana in Venezuela, mit bizarren Felsformationen, endemischen Arten und viel Regen

Auf dem Tepui
Auf dem Tepui

Die Tepui im Südwesten von Venezuela sind riesige Tafelberge aus Quarzit (metamorph überprägtem Sandstein), die über der Gran Sabana aufragen. Rund herum sind sie von mehr als 500 m hohen senkrechten Felswänden umgeben, während die Fläche darüber in eine unwirkliche Landschaft aus Skulpturen, Ebenen, Tümpel, Felsen und Tälern zerlegt ist. Stellenweise sind die Talböden mit Bergkristallen übersät. Nach einem Regenfall stürzen plötzlich unzählige Wasserfälle von den Bergen, die Stunden später wieder verschwinden.

Kukenan vom Camp am Rio Tok
Kukenan vom Camp am Rio Tok

Die Berge wurden schon seit der Kreidezeit durch Erosion voneinander isoliert (mehr dazu in meinem Buch Bewegte Bergwelt), sodass es auf ihnen fast nur endemische Arten gibt, die sich sogar von denen des benachbarten Tepui unterscheiden.

Kukenan und Roraima
Kukenan und Roraima
Oreophrynella Quelchii
Oreophrynella Quelchii

Darunter sind winzige schwarze Frösche, die nur krabbeln können, und merkwürdig geformte Pflanzen, darunter als Anpassung an den nährstoffarmen Untergrund ganz unterschiedliche fleischfressende Pflanzen.

Drosera Roraimae
Drosera Roraimae
Utricularia Quelchii
Utricularia Quelchii

Roraima ist der höchste Tepui und zugleich der am besten zugängliche, eine von dichtem Wald bewachsene Felsrampe führt hinauf. Sechs Tage dauert unsere Wanderung, ein beeindruckender und vielfältiger Trek. An den ersten beiden Tagen wandern wir zum Base Camp, die beiden Tepui Rorama und Kukenan immer vor Augen.

Auf dem Roraima

Am dritten Tag erreichen wir über die Rampe das Gipfelplateau und haben das Gefühl, in eine andere Welt einzutauchen.

Abendnebel auf dem Roraima
Abendnebel auf dem Roraima

Vor der Wanderung hatten wir bereits eine mehrtägige Tour durch die Gran Sabanna gemacht, bei der wir von einem Wasserfällchen zum nächsten fuhren, um dort im Wasser zu Planschen. Der Guide sprang jedesmal euphorisch ins Wasser und wirkte wie eine Seekuh, er schien schon fast beleidigt zu sein, wenn wir keine Lust mehr hatten.

La Ventana
La Ventana
La Ventana
La Ventana

Die größte Attraktion der Gran Sabana war für mich die Quebrada de Jaspe: Das Bachbett und ein kleiner Wasserfall bestehen vollständig aus leuchtend rotem Jaspis. Klar, dass man nichts davon mitnehmen darf.

Quebrada de Jaspe in der Gran Sabana
Quebrada de Jaspe in der Gran Sabana

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