Conguillio-Nationalpark mit Besteigung des Llaima

Wanderungen durch urige Wälder, zur verschneiten Sierra Nevada hinauf, vorbei an Araukarien, Aussichten auf Seen und auf den Vulkan Llaima und schließlich eine Besteigung des Llaima selbst.

Vulkan Llaima mit Araukarien und Laguna Conguillio
Vulkan Llaima mit Araukarien und Laguna Conguillio

Um den Conguillio-Nationalpark zu erreichen, gönne ich mir für drei Tage einen Mietwagen. Mich erwarten von Lavaströmen aufgestaute Bergseen, urige Wälder, mal mit riesigen Südbuchen, mal mit Araukarien. Darüber der verschneite Bergrücken der Sierra Nevada und gegenüber natürlich der Vulkan Llaima (s.a. Bewegte Bergwelt).

Ich lenke den Wagen über die holprige Piste zu einem Campingplatz an der Laguna Conguillio, wo ich läppische 40 Euro für das Zelten zahle. Am nächsten Morgen steige ich über einen Bergrücken zur Sierra Nevada auf. Die Blicke auf den See und den Vulkan werden nach oben hin immer besser, nur schade, dass die pittoreske Insel keine ist, weil der See so wenig Wasser hat …

Ursprünglich wollte ich bis zum Pass, lande aber zu hoch, weil ich den Spuren im Schnee gefolgt bin. Da war es auch nicht mehr weit bis zum höchsten Punkt (genau genommen ein Nebengipfel). Von hier sind 6 Vulkane gleichzeitig zu sehen!

Südbuchen am Sendero Los Carpinteros
Südbuchen am Sendero Los Carpinteros

Später wandere ich über den Sendero Los Carpinteros durch dichten Wald zur kleinen Laguna Captren. Von hier aus ist der Llaima wirklich ein perfekt geformter Kegel, weil der Seitengipfel verdeckt ist.

Schließlich holpere ich über diverse Pisten zum auf der anderen Seite des Berges gelegenen Skiresort Las Araucarias. Im Sommer ist es quasi ausgestorben, außer mir campen nur zwei Argentinier auf dem Parkplatz, die ebenfalls auf den Gipfel wollen.

Sonnenaufgang am Llaima
Sonnenaufgang am Llaima

Kurz vor Sonnenaufgang breche ich auf, eine Stunde später erreiche ich die Bergstation der Lifte und stapfe bereits durch Schnee. Nach oben wird es immer steiler und ich bin verdammt froh über den Schnee, die wenigen Meter ohne reichen mir vollkommen: Bomben und Lapilli in kritischer Hangneigung, Yeah! Im Hochsommer will ich diesen Berg nicht machen! Ende November ist wahrscheinlich die ideale Zeit.

Krater des Llaima
Krater des Llaima

Endlich sitze ich am Kraterrand, nach knapp 1800 Höhenmetern. Da die Argentinier deutlich langsamer waren, habe ich den Blick für mich alleine: ein Krater voller Schnee, dampfende Fumarolen und rund herum am Horizont so viele Vulkankegel, dass ich sie gar nicht gezählt habe (beziehungsweise war ich mir nicht sicher, was ich alles mitzählen muss). Auch der Blick auf die benachbarte Sierra Nevada ist interessant, von hier oben ist nämlich zu sehen, dass es sich um das „Hufeisen“ eines alten Vulkans handelt, dessen Gipfel in einem Flankenkollaps abgerutscht ist.


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