Bali

Besteigung des Gunung Agun und diverse Tempel, Seen, Vulkane und Reisfelder

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Inmitten saftig grüner Reisfelder und Palmenhaine ein balinesisches Dorf: Vor jedem Hofeingang liegen Opfergaben, in die ich einmal versehentlich reingetreten bin; hinter jedem Eingang steht zurückversetzt eine Mauer, die verhindert, dass böse Geister ins Haus kommen (denn die können nur geradeaus gehen). Wie winzige Tempelchen sehen in den Höfen all die Häuschen aus, die von den Geistern der Ahnen bewohnt werden. Kinder basteln auf der Straße an Drachen, Frauen tragen schwere Lasten wie Holz auf dem Kopf nach Hause, entlang der Straße sitzen die stolz hergezeigten Kampfhähne unter Körben. Am Dorftempel wird gerade der Zement für einen neuen Schrein angerührt, die behauenen Steine liegen schon bereit…

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Pura Besakih und Gunung Agung
Pura Besakih und Gunung Agung

Gunung Agung ist nach balinesischer Vorstellung das Zentrum des Universums und Wohnort der Hindugötter. Der sechsstündige Aufstieg (letztlich waren es nur 5) beginnt am riesigen 1000 Jahre alten Tempelkomplex Pura Besakih. Um Mitternacht gehe ich mit meinem Guide (weil ich sonst alleine gewesen wäre) los. Unterwegs passieren wir zunächst einen schlafenden Mann, der eigentlich auf der Suche nach Vermissten ist, denn am Vortag war eine zehnköpfige Gruppe nur zu acht zurückgekommen. Die Fehlenden finden wir dann unterhalb des Gipfels, sie hatten wegen der Kälte aufgegeben und dann im Nebel den Weg verloren (dabei ist der Weg ziemlich eindeutig und ohne Abzweigungen!). Der Blick von oben reicht bis zum Vulkan Rinjani auf Lombok, auf den ich nur wegen brühwarmen Berichten von bewaffneten Überfällen verzichtet habe.

Batur vom Gunung Agung
Batur vom Gunung Agung

Auf der anderen Seite schaut der kleine Kegel Batur aus einer wolkengefüllten Caldera heraus: mein nächstes Ziel. Agung selbst wurde 1963 bei einer heftigen Eruption um über 100 m auf 3014 m gekürzt. Wir sammeln die beiden anderen beim runter kommen ein, aber da sie so langsam sind, mache ich mich schließlich aus dem Staub, trotz der Bedenken meines Führers, ich könnte mich verlaufen. Bis ich unten bin, steckt der Berg schon wieder in Wolken.

Batur
Batur

Der Blick auf die Caldera mit dem Batur (letzte Eruption 1994) im Zentrum ist großartig, an einer Seite schmiegt sich ein sichelförmiger See an den Calderarand, in dessen Nähe ich mit den Locals in einer Hot Spring plansche und von der Wanderung erhole – im 5 cm tiefen Wasser. Leider wird hier in der Gegend derart aggressiv versucht, die unverschämt teure Tour auf den Batur oder sonst was zu verkaufen (mir wird sogar mit schwarzer Magie gedroht!), dass ich auf den Spaziergang zum Gipfelchen verzichte und weiterfahre.

Caldera und Tempel: Bratansee
Caldera und Tempel: Bratansee
Zeremonie am Bratansee
Zeremonie am Bratansee

Nach einem Stopp am hübschen Strand Lovina im Norden der Insel, fahre ich über den Bratansee zum Dorf Ubud, dem Zentrum balinesischer Kulturindustrie. Zuletzt stelle ich mich noch ungeschickt beim Versuch an, die Wellen von Kuta (ein ziemlich unattraktiver Ort) zu surfen.

Reisfelder bei Ubud
Reisfelder bei Ubud
Reisfelder bei Ubud
Reisfelder bei Ubud

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