Jens Benicke: Von Adorno zu Mao

Wie konnte die antiautoritäre Bewegung der Achtundsechziger ein paar Jahre später in maoistischen Splitterparteien enden? Rezension des Buchs von Jens Benicke

Wie konnte die antiautoritäre Bewegung der „Achtundsechziger“ ein paar Jahre später in maoistischen Splitterparteien enden? Während in der Revolte 1968 die Kritische Theorie hoch- und runtergelesen wurde und deren Flaschenpost (so Leo Löwenthal) mit einem Knall entkorkt wurde, der Adorno und andere regelrecht erschreckte, hielt man später die „Maobibel“ in die Luft und rezitierte die Worte des „Großen Vorsitzenden“.

Jens Benicke untersucht in seinem Buch über diesen Zeitraum hinweg die Veränderungen in der Wahrnehmung des Nationalsozialismus und der Rezeption der Kritischen Theorie. Das Buch ist zugleich eine gute Einführung in der Geschichte des SDS und all der konkurrierenden K-Gruppen.

Jens Benicke
Von Adorno zu Mao
Über die schlechte Aufhebung der antiautoritären Bewegung
ça ira, Freiburg
ISBN 978-3-924627-83-6