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30DayMapChallenge 2023

Einen Monat lang jeden Tag eine Karte zu einem vorgegebenen Thema posten: Ich habe es versucht und viel dabei gelernt

Seit ein paar Jahren werden jeden November Social-Media-Seiten wie Twitter mit Karten geflutet: Die 30DayMapChallenge gibt für jeden Tag ein Thema vor und alle sind aufgerufen, entsprechende Karten unter #30DayMapChallenge zu posten. Ich habe diese Challenge in den letzten Jahren begeistert verfolgt und schließlich zum Anlass genommen, mehr über die Möglichkeiten von QGIS usw. zu lernen.

Dieses Jahr habe ich selbst teilgenommen und tatsächlich 30 Karten veröffentlicht (wobei ich die meisten bereits im Oktober erstellt habe). Manche sind richtig gut geworden, andere nur gut genug — und ich habe sehr viel dabei gelernt. Ich habe sogar extra dafür bei Twitter bzw. X einen Account aktiviert — ausgerechnet jetzt, wo viele aus guten Gründen diesem X den Rücken kehren.

Tag 1 | Points

Karte: Gaslaternen in Steglitz-Zehlendorf

Gaslaternen in Steglitz-Zehlendorf. Die Daten sind vom Geoportal Berlin / Öffentliche Beleuchtung, als WFS in QGIS eingebunden und nach Gaslaternen gefiltert. Dazu passende Glow-Effekte.

Tag 2 | Lines


Der Rhein und seine Nebenflüsse, mit Daten von hydrosheds.org. Ich finde diese Karte besonders gelungen, allerdings hatte ich schon eine ähnliche mit der Donau (siehe unten). Es gibt im Netz zahlreiche Tutorials, wie man in QGIS mit den Daten von Hydrosheds z. B. alle Flüsse eines Landes bunt eingefärbt plotten kann. Hier also ein nur ein Flusssystem, in Blau und mit glow. Gefällt mir ganz gut.

Tag 3 | Polygons


Large Igneous Provinces (LIP) in the Pacific Ocean. Daten von Coffin et al. (2006) und Basemap Natural Earth. Nichts Besonderes…

Tag 4 | A bad map


Ich habe mir hier wirklich Mühe gegeben, eine möglichst schlechte Karte zu machen. Zum Beispiel zwinge ich QGIS mit Expressions, die Labels möglichst schlecht zu platzieren. Das Ergebnis ist gewollt häßlich. Ich habe beim Erstellen dieser Karte durchaus dazu gelernt, aber das Thema finde ich trotzdem nicht so gut.

Tag 5 | Analog Map


Skizze des GR20 in Korsika. Mit der Hand zu skizzieren ist nicht unbedingt meine Stärke.

Tag 6 | Asia


Ich habe versucht, durchschnittliche Temperaturen einmal anders darzustellen: mit Kontur-Polygonen, die einen Schatten werfen. Das Ergebnis ist leider nur mittelmäßig. Die genordete Version sah merkwürdig aus, weil es im Vordergrund mit hohen Temperaturen losgeht und zum Hintergrund quasi abwärts geht. Damit die tiefen Temperaturen im Kartenbild vorne sind, habe ich die Karte umgedreht, was aber auch wieder nicht so gut aussieht. Und allein schon diesen riesigen Kontinent auf eine Karte zu bekommen, ist eine Herausforderung (das ist ESRI’s Asia Lamber Conformal Conic projection).

Tag 7 | Navigation


Zu diesem Thema ist mir nicht viel eingefallen. Schließlich habe ich die vom BER startenden Flugrouten kartiert, und zwar in Lamberts winkeltreuer Kegelprojektion mit Berlin im Zentrum. Die Routen entlang der Großkreise werden so zu geraden Linien. Die Daten habe ich mit einem Python-Skript von der Flughafen-Webseite gezogen und in ein CSV umgewandelt (mit beatifulsoup). Es werden einige Miniflughäfen angeflogen, es war zum Teil gar nicht so leicht, die entsprechenden Positionen zu finden. Die Basemap ist Natural Earth „von der Stange“.

Tag 8 | Africa


Erdbeben und Vulkane in Afrika. Ein spannendes Thema und es ist eine schöne Karte im „Firefly-Stil“ herausgekommen. Es ist gut zu sehen, wie sich der westliche und der östliche Arm des Ostafrikanischen Grabens unterscheiden. Daten: Global Volcanism Program, NECEI/WDS Global Significant Earthquake Database. Base map: Natural Earth und NASA Blue Marble.

Tag 9 | Hexagons


Diese Karte finde ich sehr gelungen. Sie zeigt in einem hexagonalen Grid die Anzahl der Kitaplätze und die Bevölkerung in Berlin.

Tag 10 | North America


Hier war ich nicht sehr kreativ: eine einfache Karte aller Nationalparks in Nordamerika. Projektion: Albers.

Tag 11 | Retro


Berlin als Retro-Map. Es hat Spass gemacht, mit den OpenStreetMap-Daten zu spielen und an Farben und Symbolisierung zu schrauben.

Tag 12 | South America


Flüsse in Südamerika und ein paar hydrologische fun facts. Ich mag diese Karte sehr. Daten sind hydrosheds.org und ETOPO1, wie fast alle Karten ist auch diese in QGIS erstellt.

Tag 13 | Choropleth


Touristen pro 1000 Einheimische in Europa (2021). Diesmal eine Karte, die ich vollständig in Python (Geopandas) erstellt habe. Daten sind von Eurostat. Zu Recht habe ich die Frage bekommen, warum hier die Türkei dabei ist, aber die Schweiz, UK usw. fehlen. Weiß ist hier „missing data“. Der Grund sind die Daten von Eurostat, wo UK seit dem Brexit nicht dabei ist, EU-Beitrittskandidaten wie die Türkei aber schon. Ich hatte überlegt, die Türkei wegzulassen, fand es aber in diesem Zusammenhang interessant, sie dabei zu lassen.

Tag 14 | Europe


Touristen in Europa: 1 Punkt für alle 50000 Touristen (Übernachtungsgäste) im Jahr 2021. Der gleiche Datensatz wie oben (nach NUTS-2-Region).

Tag 15 | OpenStreetMap


Berlin in Grün… ziemlich einfach, aber ich finde es eigentlich ganz hübsch.

Tag 16 | Oceania


Ich habe diesmal mit diversen Layer-Effekten experimentiert, bin aber vom Ergebnis nicht überzeugt.

Tag 17 | Flow


Flow map zur Mobilität im Rahmen von Erasmus im Jahr 2021.

Tag 18 | Atmosphere


Jährliche Durchschnittstemperatur (von worldclim.org). Ich frage mich, ob die Extremwerte Ausreißer aus der Interpolation sind.

Tag 19 | A 5-minute map


Wieder die Gaslaternen von Tag 1, diesmal als Heatmap.

Tag 20 | Outdoors


Die Cordillera Blanca (Peru) in Gold. Der Metallglanz ist das unerwartete Ergebnis von Experimenten mit Blendingmodes mit verschiedenen aus SRTM erzeugten Hillshade-Layern. Ich finde diese Karte ziemlich cool.

Tag 21 | Raster


Clay Mineral Index (CM) der südwestlichen Ecke von Bolivien. Das ist Band 6 / Band 7 einer Landsat-9-Szene.

Tag 22 | North is not always up


Rift Valley in Central Europe, mit Oberrheingraben und Rhône-Bresse-Graben. Erzeugt in Python mit pygmt mit „general perspective“.

Tag 23 | 3D


Sagarmatha-Nationalpark in Nepal (mit Mount Everest usw.), gerendert mit Aearialod.

Tag 24 | Black & White


Seen an der Havel in Potsdam und Berlin. Es war eine spannende Herausforderung, nur in Schwarz-Weiß ohne Graustufen zu arbeiten.

Tag 25 | Average Temperature of Antarctica


Die Daten sind aus dem Datenpaket quantartica. Besonders gelungen finde ich die 60°S-Linie als Kartenrahmen.

Tag 26 | Minimal


Bevölkerung in Südasien. Der Stil ist von Bertin inspiriert, aber mit einem hexagonalen statt einem quadratischen Grid.

Tag 27 | Dot


Apotheken in Berlin. Gezeigt sind Anzahl der Apotheken und die Bevölkerung pro Grid-Zelle. Interessant, dass es wohl keine Korrelation gibt.

Tag 28 | Is is a chart or a map?


Ladesäulen in Berlin. Inspiriert von einer Karte des USGS wollte ich seitlich Histogramme oder „Lollipop charts“, die die Reihen und Spalten zusammenfassen. Es war nicht leicht, die Subplots so zu erstellen, dass die Achsen zusammenpassen (Python-Code als Jupyter-Notebook).

Tag 29 | Population


Das ist einfach nur ein kleiner Ausschnitt aus dem Global Human Settlement Layer.

Tag 29 | My favorite…


… hike on the Canary Islands, mit dem GR131 (Ruta de los Volcanes / Ruta de la Cresteria) auf La Palma. Und nach meiner Meinung eine meiner gelungensten Karten. Erstellt mit SRTM-Höhendaten, OpenStreetMap und dem Blue Marble der NASA.

MapPromptMonday

Ich habe auch ein paar Karten bei einer anderen Challenge geposted, MapPromptMonday. Hier eine kleine Auswahl.

Straßenbahnlinien in Berlin


Der Stil ist inspiriert vom BVG-Logo. Es fehlt die neue Linie zur Turmstraße, die ausgerechnet am Wochenende vor der Veröffentlichung meiner Karte eingeweiht wurde.

Donau und ihre Nebenflüsse


Diese Karte war quasi mein Vorläufer zur oben gezeigten Karte des Rheins.

Fledermäuse in Transylvanien


Helloween-Motiv zum Thema „Spooky“.

Health


Gibt es einen Zusammenhang zwischen Lebenserwartung und den Pro-Kopf-Ausgaben im Gesundheitssystem? Solche bivariate Karten können in QGIS leicht mit blending modes und zwei Layern erzeugt werden, für die Legende gibt es ein Plugin.

Windgeschwindigkeit in der Antarktis


Die Daten sind auch hier von quantartica. Hier gefallen mir die Farben besonders gut.

Rumänien

Reise durch ein abwechslungsreiches Land

Sechs Wochen hatten wir Zeit, um kreuz und quer durch dieses abwechslungsreiche Land zu Reisen. Rumänien hat viel zu Bieten, von Burgen und Kirchen über Berge und Höhlen bis zum Schwarzen Meer und dem Donaudelta. Hier trafen sehr unterschiedliche Kulturen nicht immer friedlich aufeinander und diese haben sehr vielfältige Spuren hinterlassen. Rumänien erscheint als das Land der zwei Geschwindigkeiten: während die Städte modern wirken, rollen auf den Dörfern noch immer Pferdekarren durch die Straßen und das Heu wird in mühsamer Arbeit zu (sehr hübschen!) Heuhaufen zusammengetragen.

Die meiste Zeit verbrachten wir in Transsylvanien (Siebenbürgen), das an drei Seiten vom Bogen der Karpaten und an der vierten Seite vom Apuseni-Gebirge umschlossen ist. Eine Besonderheit sind hier die vielen Kirchenburgen, die von den (vom ungarischen König zwecks Sicherung der Grenzregionen angesiedelten) Sachsen in fast jeder Siedlung errichtet worden waren und von denen jede ihren eigenen Charakter hat. Das Highlight ist für uns Viscri (Weißkirch), ein hübsches Dorf mit einer von Mauern und weißen Türmen umgebenen Kirche. Hier verbringen wir eine Nacht in einer Pension in einem der alten Häuser und schlafen in einer alten sächsischen Bettkiste, mit je einem Bett oben und darunter einem in einer Schublade ausziehbaren zweiten Bett. In Trappold (Apold) haben wir die Gelegenheit, auch den Dachstuhl einer Kirchenburg zu erkunden. Ebenfalls sehr schön waren Biertan und Prejmer.

Viscri
Viscri

Die berühmteste Burg ist natürlich Bran, oft als Dracular-Burg bezeichnet. Durch die Räume und den kleinen Hof quetscht sich eine endlose Ameisenstraße von Touristen. Viel beeindruckender ist jedoch die Burg Hunedoara.

Sighișoara
Sighișoara

Die bekanntesten Städte in Siebenbürgen sind Brasov (Kronstadt), Sighișoara (Schäßburg) und Sibiu (Hermannstadt). Sighișoara mit seinen vielen Türmen ist besonders pittoresk, aber hier drängen sich auch am meisten Touristen durch die Gassen. Sibiu, mit seinen drei großen Plätzen und mit guten Museen, gefällt uns am Besten.

Völlig anders sind die Holzkirchen weiter im Norden in Maramureș, die mich an norwegische Stabskirchen erinnern. Am besten gefallen mir die Kirchen in Șurdești und Plopiș, mit besonders hohen Türmen. Über einen Pass geht es auf die andere Seite der Karpaten in die Bukovina, wo es einige orthodoxe Klöster des damaligen Fürstentums Moldau gibt. Wir sehen drei, Moldovitei, Sucevita und Voronet. Die Kirchen sind nicht nur innen, sondern auch an den Außenwänden voller Fresken, und sie werden durch geschwungene Dächer bedeckt.

Wieder über die Karpaten fahren wir durch die Bicaz-Schlucht und spazieren um den Lacul Roşu. Dieser ist durch einen Bergsturz aufgestaut worden und es ragen noch immer die Baumstümpfe über die Wasseroberfläche. Allerdings sind hier viele Touristen.

Vom St.-Anna-See (einem Vulkansee) hatte ich mehr erwartet, die tollen Bilder im Netz sind wohl alle mit Drohnen aufgenommen. Einen Regentag nutzen wir im benachbarten Baile Balvanyos im Termalbad.

Wieder über die Karpaten besuchen wir die Schlammvulkane von Berca (Vulcanii noroiosi). Ich habe ja schon einige Schlammvulkane in Aserbaidschan und Indonesien gesehen, aber die rumänischen sind auch sehr schön. Vom Campingplatz aus erkunden wir sowohl Pâclele Mici (mit vielen kleinen Kegeln) als auch Pâclele Mari (ein sehr großer Fladen mit aktivem kleinem Kegel an der Spitze).

Das nächste Ziel war das Donaudelta. Von Murighiol (am Südrand und mit dem Auto erreichbar) starten wir zu einer vierstündigen Bootstour über den Donauarm, durch schmale Kanäle, über zahllose Seen und durch deren Schilfgürtel. Die Morgenstimmung ist wunderschön und es gibt jede Menge Pelikane, Eisvögel, Reiher und Adler zu sehen. Im Nachbarort Mahmudia nehmen wir die Fähre (3 mal pro Woche) den Donauarm abwärts nach Sfântu Gheorghe, das nahe der Mündung liegt und nur per Boot erreichbar ist. Hier gehen die Uhren langsamer … Ein langer Strand ist zu Fuß erreichbar und es gibt sehr guten Fisch zum Essen.

In Bukarest ist der Palast von Ceaușescu unser erstes Ziel, das mit seinem Prunk die Idee des Kommunismus wirklich ad absurdum führt. Die Stadt mit ihren heftigen Brüchen zwischen sozialistischer Architektur und Altbauten ist viel interessanter als erwartet.

Die kurvige Transfăgărășan-Passstraße, die von der Wallachei zurück nach Transsylvanien führt, wird von keinen Reisenden ausgelassen. Auf dem Weg dorthin lohnt ein Halt in Curtea de Argeș mit besonders schönen orthodoxen Kirchen. Bei der Fahrt über den Pass sehen wir gleich zwei Bärenfamilien. Die Tiere sind Touristen so gewöhnt, dass sie an der Straße betteln. Von oben wandere ich zum höchsten Berg Rumäniens.

Rezetat, Bucura-See und Vârful Peleaga
Rezetat, Bucura-See und Vârful Peleaga

Ein weiteres Gebiet mit alpinem Charakter befindet sich weiter westlich: Im Rezetat gibt es jede Menge Bergseen zwischen schroffen Gipfeln. Wir holpern mit dem Auto über eine lange Schotterpiste zur Hütte Pelegii und steigen von hier zum Bucura-See auf, wo wir unser Zelt aufschlagen. Abends drehen wir eine Runde zum höchsten See, Lacul Taul Portii, und am nächsten Morgen zum höchsten Gipfel der Gegend, Vârful Peleaga (2509 m).

Vârful Moldoveanu

Wanderung vom Balea-See an der Transfăgărăşan-Straße auf den höchsten Berg Rumäniens

Morgenstimmung auf dem Weg zum Moldoveanu
Morgenstimmung auf dem Weg zum Moldoveanu

Der höchste Berg Rumäniens befindet sich in den Făgăraș-Bergen in den Südkarpaten, die im Vergleich zum Großteil der eher hügeligen Karpaten einen alpinen Charakter aufweisen. Eine schöne Route zum Gipfel beginnt am Balea-See am höchsten Punkt der Transfăgărăşan-Straße und folgt wunderschön dem Hauptkamm der Berge, der seine Umgebung deutlich überragt. Meist wird für Hin- und Rückweg je ein Tag geplant, aber ausdauernde Wanderer können es auch gut an einem (langen) Tag schaffen.

Făgăraș-Berge
Făgăraș-Berge

Ich steige in der Dämmerung im Licht der Stirnlampe zum ersten Sattel auf und bin bei Sonnenaufgang am nächsten kleinen See, Capra. Auf dem weiteren Weg werde ich durch wunderschönes Morgenlicht und Einsamkeit belohnt. Auf der ersten Hälfte der Strecke geht es ordentlich auf und ab, während die zweite Hälfte bis kurz unterhalb des Vorgipfels ohne wenig Aufwand den Höhenlinien folgt. Dabei geht es über schmale grasige Grate, mit schönen Blicken in Kare und Täler. Kurz bevor ich den Gipfel erreiche, schwappen leider die Wolken über den Kamm. Auf dem Rückweg hängt eine undurchdringliche weiße Suppe auf der Nordseite des Kamms und Nebelschwaden verleihen den Bergen ein völlig anderes Aussehen. Am späten Nachmittag komme ich wieder an den See und bin dort von den Menschenmassen etwas überfordert.

Auf dem Padiş-Plateau im Apuseni-Gebirge

Kurze Wanderungen zu Höhlen und Ponoren (Rumänien)

Ponor auf dem Padis-Plateau
Ponor auf dem Padis-Plateau

Das Padiş-Plateau ist ein verkarstetes Kalksteinplateau, von dem es keinen überirdischen Abfluss von Wasser gibt. Es befindet sich auf der Westseite des Apuseni-Gebirges, das wiederum die westliche Grenze von Transsylvanien bildet.

Das Gebiet steht unter Naturschutz, aber im Zentrum gibt es einen über eine holprige Piste erreichbaren kostenlosen „Campingplatz“. Hier wimmelt es von Zelten und Vans, es gibt mehrere Imbissbuden, aber leider mangelt es an Toiletten (mit entsprechenden Auswirkungen auf den benachbarten Wald). Jedenfalls ist dies ein idealer Ausgangspunkt für ein paar kurze Wanderungen.

Etwa 1,5 km südwestlich befindet sich ein sehr hübsches, rundum von Hügeln umsäumtes Tal (ein Polje). Das Flüsschen kommt aus einem kleinen Höhlenloch, schlängelt sich malerisch über Wiesen und verschwindet wieder in Ponoren.

Cetățile Ponorului
Cetățile Ponorului

Etwa 1,5 km südlich des Camps führt ein kurzer Rundweg durch die Cetățile Ponorului („Zitadelle der Ponore“). Es handelt sich um eine Reihe von großen Dolinen mit hohen Felswänden und einem beeindruckenden Höhlentor, in dessen Inneren Wasser aus einem Felsloch schießt und in kleinen Wasserfällen im Höhlenschlund verschwindet.

Rund 4 km nördlich befindet sich die Höhle Cetătile Rădesei. Mit Stirnlampe ausgerüstet kann man dem unterirdischen Bach folgen, hin und wieder mit leichter Kraxelei. Ein Pfad führt an der anderen Seite aus der Schlucht hinaus und zum Ausgangspunkt zurück.

Lithium: Produktion und Verwendung

Interaktiver Plot mit Produktion und Nutzung von Lithium

Ohne Lithium keine leichten Akkus mit hoher Kapazität. Mit zunehmender Elektromobilität wird dieses Metall immer wichtiger. Der interaktive Plot (Daten von 2022) zeigt, welche Länder wie viel davon produzieren (meist aus Salaren und Salzseen, siehe Die Welt der Rohstoffe) und wie es genutzt wird. Die Daten stammen vom USGS (2023). Den fehlenden Wert für die USA habe ich aus den anderen Daten geschätzt.

Dies ist mein erstes Sankey-Diagramm, erstellt mit plotly und python. Um den Plot in WordPress darzustellen, habe ich die HTML-Datei des Plots mit FTP hochgeladen. Nun habe ich das HTML-Tag für einen iframe direkt in den WordPress-Editor (klassischer Editor im Textmodus) eingefügt.

QGIS-Plugin für schnelle Anpassung des Kartenstils

Symbologie und Schriftgröße einer QGIS-Karte mit wenigen Klicks ändern, anstatt für viele Kategorien jedes einzelne Symbol (und jede Symbolebene) oder viele regelbasierte Labels zu ändern.

Screenshot Adjust Style
QGIS Plugin Adjust Style

Das Aussehen einer Karte in QGIS zu ändern, kann viel Arbeit bedeuten: Farbe und Liniendicke zahlreicher Symbole – die oft aus mehreren Symbolebenen bestehen – und die Schriftart / -größe verschiedener regelbasierter Beschriftungen müssen geändert werden, und jeder Schritt erfordert eine Menge Mausklicks. Vielleicht sähe es besser aus, wenn alle Straßen etwas breiter wären? Die Schriftgröße der Beschriftungen ein wenig größer? Wie wäre es, eine Schriftart, die in vielen Beschriftungsregeln verwendet wird, durch eine andere zu ersetzen? Oder eine einfarbig blaue Karte in eine pinke Karte zu verwandeln?

Ich habe ein Python-Plugin geschrieben, um all dies schnell und konsistent mit ein paar Klicks zu erledigen:

  • Farbe aller Symbole (einschließlich Farbverläufe und einer beliebigen Anzahl von Symbolebenen) und Beschriftungen mithilfe des HSV-Farbmodells (hue, saturation, value) ändern (Farbton bzw. Farbkreis drehen, Sättigung und Helligkeit ändern)
  • Liniendicken aller Symbole ändern (incl. Polygonränder)
  • Schriftgröße aller Beschriftungen ändern
  • Eine in Beschriftungen verwendete Schriftart überall durch eine andere Schriftart ersetzen
  • Stile aller Ebenen in einen Ordner speichern bzw. aus einem Ordner laden.
  • … und all das für alle Ebenen, für alle gewählten Ebenen oder für die aktive Ebene.

Installieren

Das Plugin ist im QGIS Plugins Repository und kann direkt von QGIS installiert werden (Menü: Erweiterungen > Erweiterungen verwalten und installieren).

Alternativ den Ordner mit dem Source Code in den Plugin-Ordner von QGIS kopieren (oder mit Git klonen) und das Plugin in QGIS aktivieren (Menü: Erweiterungen > Erweiterungen verwalten und installieren).

Verwendung

Das Plugin vom Menü oder dem Toolbar starten, auf der rechten Seite des Hauptfensters öffnet sich ein Werkzeugkasten. Als Erstes die Ebenen wählen, die angepasst werden sollen. Mögliche Auswahl:

  • Aktive Ebene
  • Gewählte Ebenen
  • Sichtbare Ebenen
  • Alle Ebenen

Farbe ändern

Das Anpassen von Farben funktioniert im HSV-Farbmodell. Das bedeutet, dass der Farbton der HSV-Farben wie ein Farbrad gedreht werden kann: Einfach den Winkel der Drehung einstellen und auf „OK“ klicken. Das Farbgitter oberhalb des Schiebereglers dient als Vorschau.

Um Sättigung und Farbwert (= Helligkeit) einzustellen, klicken Sie auf die entsprechenden Plus- und Minus-Buttons. Vorsichtig: Die Plus- und Minus-Schaltflächen können nicht verwendet werden, um bereits vorgenommene Änderungen rückgängig zu machen, da die Werte der Sättigung und des HSV-Werts im Intervall von 0 bis 255 bleiben und jede Farbe, die an diesen Grenzen ankommt, nicht im gleichen Maß zurückgeschoben werden kann. Es empfiehlt sich, die Ebenenstile zu speichern, bevor Sie diese Schaltflächen verwenden!

Liniendicke

Die Liniendicke aller Symbole (Linien und Ränder von Polygonen und Punktmarkern) wird bei Klicks auf die Plus-/Minusbuttons um ± 5 % geändert.

Beschriftungen

Hinweis: Die Änderung der Farbe einer Ebene ändert auch die Farbe der Beschriftungen (Text, Puffer, Hintergrund).

Schriftgröße: Die Plus-/Minusbuttons ändern die Schriftgröße überall um ± 5 %.

Schrift ersetzen: Eine im Projekt verwendete Schriftart überall durch eine beliebige Schriftart ersetzen.

Stile speichern und laden

Diese Schaltflächen bieten eine schnelle Möglichkeit, die Stile aller (oder aller ausgewählten) Ebenen zu speichern. Sie müssen nur einen Ordner auswählen. Der Dateiname der QML-Dateien entspricht dem Namen der Ebenen (wobei problematische Sonderzeichen durch Unterstriche ersetzt werden). Wenn es mehrere Ebenen mit demselben Namen gibt, werden dem Dateinamen zur Unterscheidung Indexwerte angehängt.

Wenn die Ebenennamen zweier Projekte übereinstimmen, ist es sogar möglich, die Stile eines Projektes für alle Ebenen direkt im anderen zu laden.

Die 2. Auflage von Bewegte Bergwelt

Mein Buch über Gebirgsbildung habe ich vollständig überarbeitet, aktualisiert und deutlich erweitert.

Seit Erscheinen der 1. Auflage meines Buchs Bewegte Bergwelt sind bereits mehr als zehn Jahre vergangen. Seither hat sich meine Vorstellung, was ein gutes Buch und gute Didaktik ausmacht, deutlich gewandelt. Auch die Geologie hat sich weiterentwickelt; es gibt neue seismische Profile, neue Datierungen und viele weitere interessante Studien und Diskussionen. Gute Gründe, um das Buch für die Neuauflage gründlich zu überarbeiten. Der Text ist wieder auf dem neuesten Forschungsstand und ich lege nun mehr Wert darauf, bei kontroversen Theorien beide Seiten der Diskussionen darzustellen. Nebenbei habe ich natürlich auch Fehler gefunden und verbessert. Ich habe zudem einige beliebte Reiseziele neu ins Buch aufgenommen, wodurch es auf einen Umfang von über 500 Seiten angewachsen ist.

Florian Neukirchen
Bewegte Bergwelt: Gebirge und wie sie entstehen
2. Auflage, vollständig überarbeitet
Springer, Oktober 2022
Gebunden: ISBN 978-3-662-64837-7
Ebooks: PDF, Kindle

Die wichtigste Zielgruppe sind weiterhin alle, die gerne in den Bergen sind, etwa zum Wandern, Bergsteigen oder Klettern. Das Buch ist aber auch für Studierende der Geografie und der Geowissenschaften geeignet, insbesondere bei der Reisevorbereitung und für einen Blick über den Tellerrand der eigenen Fachrichtung. Spannender als jede Bestandsaufnahme von Gesteinsformationen finde ich, wenn man sich die Vorgänge, die zur Entstehung eines Gebirges beigetragen haben, bildlich vorstellen kann. Die Prozesse, die Berge entstehen lassen und in Form bringen, sind ebenso faszinierend wie die resultierenden Landschaften. Das Buch lädt auf leicht verständliche Weise zu einer geologischen Weltreise ein und fördert dabei auch so manche Überraschung zutage.

Die 2. Auflage ist Anfang Oktober bei Springer erschienen und ist im Buchhandel erhältlich. Ebooks (PDF oder Kindle) gibt es bei diversen Online-Buchhändlern oder bei Springer Link. Das Titelbild zeigt übrigens Mount Everest und Nuptse, aufgenommen bei Sonnenuntergang vom Khalar Patthar.

Das Buch wurde bei dieser Gelegenheit auch ins Englische übersetzt: The Formation of Mountains erscheint im November, ebenfalls bei Springer. Das Titelbild zeigt Fitz Roy von der Laguna de los Tres.

Florian Neukirchen
The Formation of Mountains

November 2022, Springer
Hardcover: ISBN 978-3031113840

QGIS: Haupt- und Nebengipfel kategorisieren

In OpenStreetMap sehen alle Gipfel gleich aus. Wie kann man sie in QGIS als Haupt- und Nebengipfel klassifizieren?

Haben Sie schon einmal versucht, mit OpenStreetMap-Daten topografische Outdoor-Karten zu zeichnen? Wahrscheinlich ist Ihnen aufgefallen, dass in OpenStreetMap alle Gipfel gleich aussehen, sowohl Haupt- als auch Nebengipfel. Auf OpenStreetMap ist es fast unmöglich, den Hauptgipfel eines Bergmassivs zu finden! Mein QGIS-Plugin Nearest with greater value bietet eine einfache Möglichkeit zur Klassifizierung von Gipfeln, um Haupt- und Nebengipfel unterschiedlich zu zeichnen.

In meinem Beispiel habe ich zunächst alle Gipfel (in OpenStreetMap-Daten: Tag „natural=peak“) in eine separate Ebene extrahiert. Dann habe ich das Plugin nearest with greater value mit ele als „field to compare“ verwendet. Für die Darstellung der Ausgabeebene habe ich eine regelbasierte Symbolisierung verwendet:

  • "neargtdist">10000 für dominante Gipfel (der nächst höhere Gipfel ist >10 km entfernt).
  • ("neargtdist" > 1000) AND ( "neargtdist" <=10000) AND ("name" IS NOT NULL) für Hauptgipfel (der nächst höhere Gipfel ist >1 km entfernt)
  • ELSE für Nebengipfel (schwarze Ringe in der Abbildung).

Ich habe in der Regel für Hauptgipfel "name" IS NOT NULL hinzugefügt. Der Grund sind einige kleinere Hügel in weiten Tälern, die sonst als Hauptgipfel eingestuft werden.

In QGIS einem Projekt mit einem Klick die richtige UTM-Zone zuweisen

Wer regelmäßig in QGIS einen GPS-Track öffnet oder an einer lokalen Karte arbeitet, möchte die Karte häufig im UTM-System angezeigt haben. Dazu musste man erstmal die korrekte UTM-Zone herausfinden und diese im entsprechenden Dialogfenster suchen. Mein erstes Plugin, das ich für QGIS geschrieben habe, erledigt das mit einem Klick auf den UTM-Schaltknopf (im Plugin-Toolbar). Es heißt ProjectUTM und ist bereits im QGIS Python Plugins Repository.