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Orcha

Tempel, ein Fluss und angenehme Ruhe (Indien)

Orcha
Orcha

Dieses kleine Dorf war wirklich eine positive Überraschung: keine nervenden Ladenbesitzer oder Rikscha-Wallahs, entspannte Atmosphäre und kaum Touris (abgesehen von den vielen Koreanern). Malerisch an einem Fluss gelegen, mit Kuppeln und Türmen von Palästen und Tempeln in jeder Richtung.

Orcha
Orcha

Der ideale Ort, um mal irgendwo zu sitzen und nichts zu tun, ein Buch zu lesen. Oder durch die Felder streifen, immer mal wieder bei einem Tempel vorbei, der inzwischen als Kuhstall oder ähnliches genutzt wird. Mein Auge nimmt das idyllische Landleben dabei etwas romantisch verklärt war, nur gelegentlich werde ich an die Armut erinnert, und daran, dass das Leben für viele hier wahrscheinlich recht hart ist.

Orcha
Orcha

Hier treffe ich auch einige interessante, z.T. etwas exzentrische Reisende. Die ruhigen Plätze ziehen die netten Menschen ja immer magisch an. Und das Wetter ist auch wieder wie es sein soll, es wird sogar langsam wieder warm. Der Frust aus Delhi ist längst vergessen.

Gwalior
Gwalior

Vorher war ich in Gwalior, schon wieder ein Fort. Mehr beeindruckt haben mich hier aber die großen Rikschas, die hier den Nahverkehr bilden: riesige, vorsintflutlich anmutende Dreiräder.

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Nord-Süd-Gefälle in Indien

In Indien gibt es ein auffälliges Gefälle der Armut: der Süden ist deutlich reicher, was vielleicht am deutlichsten darin gezeigt wird, dass fast jeder hier ein Handy hat. Es gibt zwar Slums, aber im Norden sehen auch „normale“ Stadtteile fast wie Slums aus, die nakte Armut ist offensichtlich. Es ist alles viel dreckiger, heruntergekommener, schockierender.


13 Monate als Backpacker durch Asien

Delhi

Jama Masjid in Delhi
Jama Masjid in Delhi

Eine krasse Stadt, voll gestopft mit Menschen, ein unglaubliches Chaos. Das Beste ist es, auf einer Fahrradrikscha zu sitzen und im Vorbeifahren Menschen zu beobachten. Es geht kaum vorwärts, überall werden Säcke mit Chili oder was auch immer von anderen Fahrradrikschas oder Ochsenkarren abgeladen, Männer mit den unterschiedlichsten Bärten und Kopfbedeckungen, Frauen in bunten Saris wuseln hindurch. Nirgends ein freier Quadratmeter.

Die große Moschee (Jama Masjid) ist auch noch beeindruckend, das Red Fort nach Agra eher langweilig.


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Indien-Koller

An manchen Tagen hasse ich Indien. Der Tag gestern begann damit, dass ich eine Stunde auf mein Müsli warten musste, weil es vergessen worden war. Dann holte ich die Wäsche ab, die ich am Tag vorher abgegeben hatte. Dabei hatte ich betont, dass ich die Plastiktüte wieder brauche – „yes OK, no problem“. Natürlich bekomme ich diese nicht wieder. Dass der Zug von Agra nach Delhi für 160 km dann statt 3 Stunden acht braucht, bringt mich endgültig zur Verzweiflung. Ironisch steht auf dem Ticket „super fast express train“. Statt am Mittag erst abends anzukommen, kann in Delhi bedeuten, dass es nicht leicht ist ein Hotel zu finden. Ich habe Glück und bekomme das letzte Zimmer.

In solchen Momenten bin ich genervt, allein von den vielen Schnurrbärten, über die ich immer noch nicht hinweg bin, vom Müll, der überall herumliegt, vom Lärm und Gestank. Genervt von den immer gleichen Fragen „What is your country?“, „What is your name?“. Langweilig. Wer noch „are you married?“ fragt, ist schon fast kreativ. Es macht keinen Spaß, ständig belogen zu werden. Es fährt kein Bus? Ich glaube kein Wort. Heißes Wasser in der Dusche? Ich glaub es erst, wenn ich darunter stand. Wenn die beim Saft mit Dosengeschmack fest behaupten, er sei frisch… Ständig irgendwelche Verkäufer oder Comission-Wallahs, die ich abschütteln muss.

Meine Flucht aus Indien habe ich schon vorbereitet, ich fliege am 20.1. von Kolkata nach Bangkok.


13 Monate als Backpacker durch Asien

Agra

Taj Mahal
Taj Mahal

Im Nebel – nach Wochen mit wolkenlosem Himmel ziemlich frustrierend. Das Taj Mahal ist wirklich nicht ganz zu unrecht das bekannteste Bauwerk Indiens, erbaut von einem Mughal-König für seine 2. Frau. Den besten der 20000 Arbeitern wurden hinterher die Finger oder Hände amputiert, damit etwas so großartiges nicht nochmal gebaut werden kann! Der König verbrachte seine letzten Jahre in einem Turm im Fort mit Blick aufs Taj, eingesperrt von seinem Sohn, weil dieser auf den Thron wollte. Aber er selbst war auch nur darauf gekommen, nachdem er alle seine Brüder umgebracht hatte…

Taj Mahal
Taj Mahal

Die Architektur der muslimischen Mughals unterscheidet sich von der der Rajputs, eine angenehme Abwechslung. Außer dem Fort in Agra gibt es noch in der Nähe die Paläste in Fatehpur Sikri: von Akbar als Hauptstadt gebaut, wurde sie nach seinem Tod verlassen, weil es nicht genug Wasser gab.

Fatehpur Sikri
Fatehpur Sikri

Die Rikshaw-Fahrer haben z.T. fette Boxen hinten drin, die Bollywood-Sound knapp oberhalb der Schmerzgrenze von sich geben. Sonst fand ich Agra nicht so schlimm, wie die vielen Horrorstorys haben erwarten lassen.

Fatehpur Sikri

Im Hotel war ein Paar, das den Tsunami in Phuket miterlebt hat. Krasse Geschichten, die die beiden lebhaft erzählt haben. Der Tsunami hat wahrscheinlich keine so große Auswirkungen auf meine Route. Auf Sumatra hatte ich Aceh sowieso nicht geplant.

Ansonsten bin ich von einer heftigen Erkältung ziemlich angeschlagen.


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Hidden Tiger

Safari im Ranthambore Nationalpark

Auch wenn der Tiger auf der Plüschdecke im Hotel der einzige blieb, habe ich die Safari (auf einem offenen LKW) durch den Ranthambore Nationalpark genossen. Weniger wegen der Rehe, sondern wegen der hohen Kalkfelsen. Nicht so toll war danach die zweistündige Fahrt im gedrängt vollen Zug: neben der Latrine eingeklemmt stehend.

In der Umgebung, passend zu den bis zum Horizont blühenden Senffeldern, scheinen neongelbe Turbane in zu sein.


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Bollywood

Kino ist in Indien seit eh und je gefeiert und die Filmindustrie in Bombay ist älter als die in Hollywood. Ich sehe eine dramatische Liebesgeschichte, auf epische Länge ausgewalzt. Dass ich kein Wort Hindi verstehe, verstärkt nur die Exotik. Höhepunkte sind die ausgefeilten Tanzeinlagen, z.T. in der Schweiz gedreht. In diesen werden meist alle Träume, Wünsche und Gefühle der Charaktere ausgedrückt, mit hunderten bunten wehenden Saris und wackelnden Turbanen im Hintergrund. Um die Sittenwächter zu umgehen, die selbst Küsse verbieten, haben die Filmmacher ihre eigene erotische Sprache entwickelt: vor allem die wet-Sari Szenen, für die es auch mal mitten im Haus regnen darf! Lustigerweise sind die im Film gezeigten Dörfer vollkommen sauber.


13 Monate als Backpacker durch Asien

Jaipur

Die pinke Stadt in Rajasthan (Indien)

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Erst im 18. Jh. wurde diese Stadt gegründet und später ließ der Maharaja die ganze Stadt pink anstreichen, nur um den Prince of Wales willkommen zu heißen. Das Pink ist heute allerdings eher irgendwo zwischen orange und rotbraun.

Palast der Winde
Palast der Winde

Außer den üblichen Palästen gibt es hier ein interessantes Observatorium, in dem der Maharaja auf riesigen aus Stein gebauten Instrumenten den Verlauf der Himmelskörper verfolgte. Ansonsten ist es eher schockierend, wie viele Touristen sich durch die Sehenswürdigkeiten wälzen.

Observatorium in Jaipur
Observatorium in Jaipur

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Pushkar

Oase in Rajasthan, Indien

Ein kleines Kaff am Rand der Wüste um einen heiligen See: hier ist es angenehm ruhig, aber wesentlich touristischer als gedacht. Fleisch, Eier und Drogen incl. Alkohol sind hier verboten, aber nirgends wo sonst sind die Dealer so aufdringlich wie hier… Relativ erfolgreich war es, von Weihnachten möglichst nichts mitzubekommen. Heiligabend am all-you-can-eat Buffet für weniger als einen Euro!

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Im Rattentempel

Heilige Ratten bei Bikaner (Rajasthan, Indien)

Rattentempel bei Bikaner
Rattentempel bei Bikaner

In der Nähe von Bikaner werden in einem Tempel tausende heilige Ratten verehrt. Durch das schwere Silbertor betreten wir barfuß den Hof aus Marmor, und schon sind die ersten der meist nicht gerade gesund aussehenden Biester zu sehen. An verschiedenen Stellen werden sie gefüttert und hocken zu hunderten auf einem Haufen um eine große Schüssel Milch. Im Inneren des Tempels ist noch mehr los, es ist nicht zu vermeiden, dass mal eine über den Fuß rennt. Die Pilger bringen Futter und essen auch von dem Rattenfutter – zu welchem Wahn Religion Menschen treiben kann… (frohe Weihnachten übrigens). Immerhin scheinen auch die meisten Inder, die hierherkommen, das ganze eher als obskure Attraktion zu sehen.

Auf der Rückfahrt durch die Halbwüste sitzen wir auf dem Dach des vollen Busses. Hier gibt es keine Ochsenkarren, die in anderen Teilen Indiens den Verkehr verlangsamen – die vollbeladenen Karren werden von Kamelen gezogen.

Bikaner selbst ist yet another city in Rajasthan, mit Fort, Basar etc. Same same. But different.

Inzwischen ist auch in Nordindien der Wintereinbruch da, nur in der Mittagssonne ist es warm genug, um den Pullover auszuziehen, abends laufe ich in Fleece- und Gorejacke herum.


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