Nechisar Nationalpark und Dorze

Seen, Zebras und geflochtene Hütten Ostafrikanischen Graben in Äthiopien

Dorze
Blick von Dorze auf Abajasee, die „Brücke Gottes“ und (ganz rechts) Chamosee

Nach langer Zeit bin ich mal wieder im Ostafrikanischen Graben, diesmal im Süden von Äthiopien bei Arba Minch. Im südlichen Äthiopien füllt eine Reihe von Seen den Graben, darunter der grünliche Chamosee und der rostrote Abajasee. Zwischen beiden befindet sich die „Brücke Gottes“, eine bergige Landenge (natürlich aus Vulkangesteinen), die zum Nechisar Nationalpark gehört. Einen guten Blick darauf und auf beide Seen hat man von den Lodges, die am Stadtrand von Arba Minch über einem Steilhang über dem Nationalpark thronen.

Warzenschweine bei Arba Minch
Warzenschweine bei Arba Minch, hinten Abajasee und die „Brücke Gottes“

Wir lassen uns mit einem Jeep durch den Nationalpark fahren, mit schönen Blicken auf beide Seen (aus weiter Ferne sehen wir auch Krokodile). Auf der anderen Seite der „Brücke Gottes“ liegt die Nechisar genannte Ebene, wo wir einen Spaziergang durch das weiße Gras machen. Wir finden eine große Herde Zebras, außerdem einzelne Kudus, Gazellen und Warzenschweine. Am Nachmittag erkunden wir den Teil des Nationalparks nahe Arba Minch bei den „40 Quellen“, wo wir 3 verschiedene Affenarten finden. Die Quellen sind zum Teil für die Wasserversorgung gefasst und eine dient als Pool, in den wir auch kurz zur Abkühlung springen.

Zebras im Nechisar Nationalpark
Zebras im Nechisar Nationalpark

Als Highlight gilt eine Bootsfahrt auf dem Chamosee zum sogenannten Krokodilmarkt, wo normalerweise sehr viele Krokodile anzutreffen sind. Wir sehen allerdings nur 3, was am hohen Wasserstand lag. Nilpferde, normalerweise ebenfalls zu sehen, fanden wir gar nicht.

Abajasee von Dorze
Abajasee im Morgenlicht von Dorze

Schließlich rumpeln wir mit einem Bus den Hang des Grabens hinauf, wo mit tollem Blick auf die Seen die Dörfer der Dorze liegen. Dieser Stamm ist bekannt für seine kunstvoll geflochtenen Hütten und seine Webarbeiten. Die Menschen essen vor allem Ensete („falsche Banane“): die Pflanzen sehen aus wie Bananenstauden, von denen aber der Stamm gegessen wird. Uns wird gezeigt, wie der essbare Teil vom faserigen Teil geschabt wird. Das Ergebnis lässt man längere Zeit in einem Erdloch fermentieren, bis dann eine Art Fladenbrot zubereitet werden kann.

Hütte der Dorze
Hütte der Dorze

Eigentlich wollten wir den Rest der Reise im Norden des Landes verbringen, wir ahnten noch nicht, dass der Coronavirus uns dazu bringen würde, ständig die Pläne zu ändern: Am Ende der Reise fuhren wir nochmal in den Ostafrikanischen Graben zum Abijatta-Shalla-Nationalpark.


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