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Schwefel am Kawah Ijen

Kawah Ijen
Kawah Ijen

Ganz im Osten Javas liegt dieser Vulkan, in dessen Krater ein grünlicher Schwefelsäuresee liegt. Am Rand hat sich ein riesiger Schwefelkörper gebildet, brauner heißer Schwefeldampf steigt fauchend auf. Wenn der Wind die Wolke zu einem trägt, ist das Atmen fast unmöglich, die Säure beißt in den Augen und in der Nase. In Rohren wird ein Teil der Dämpfe abgeleitet, an deren Enden kondensiert das gelbe Element und bildet langsam erstarrende Pfützen. In großen Blöcken wird er in Tragekörbe gefüllt und diese von den Arbeitern für etwa 3 Euro pro Tag den Krater hinauf und auf der anderen Seite hinuntergeschleppt (siehe auch meine Bücher Bewegte Bergwelt und Die Welt der Rohstoffe).

Kawah Ijen
Kawah Ijen

Mittlerweile haben wir Bali durchquert und sind mit der Fähre nach Lombok gefahren (20 km in 6 Stunden). Das nächste Ziel sind die kleinen vorgelagerten Gili-Inseln.

Kawah Ijen
Kawah Ijen

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Bromo & Semeru

Vulkane im Osten von Java: Blicke in die Tengger-Caldera mit dem dampfenden Bromo und Aufstieg auf den aktiven Semeru mit hautnahen Ascheeruptionen

Bromo und Semeru
Bromo und Semeru

Was für ein wundervoller Blick vom Rand der Tengger-Caldera! Unten in der Caldera der perfekte Kegel Batok, links daneben dampft der aktive Bromo vor sich hin… Und weit hinten der Semeru, mit 3676 m der höchste Berg Javas und seit 1967 daueraktiv: mehrmals pro Stunde steigt eine Aschenwolke einige hundert Meter in die Höhe (s.a. Bewegte Bergwelt).

Krater des Bromo
Krater des Bromo

Um den Semeru zu erreichen, durchqueren wir zunächst in 3 Stunden zu Fuß die Caldera, um in Ranu Pani zum eigentlichen Beginn des Treks zu kommen. Nach weiteren 3 Stunden, meist durch Wald einen steilen Hang querend, kommen wir zu einem hübschen Maarsee, an dem wir das Zelt aufschlagen (typisch asiatisch: wohl um den Geruch des Zeltes zu „verbessern“, haben die ein paar Pissoir-Kügelchen in einem Plastiktütchen ins Zelt gepackt…).

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In der Nacht bekommt Caro leider Durchfall, sodass sie am nächsten Morgen nach Ranu Pani zurückläuft, während ich mich allein (es waren aber noch einige junge indonesische BergsteigerInnen unterwegs, was meine Sicherheitsbedenken zerstreut hat) auf den Weg zum Basecamp mache. Von dort beginne ich um 2 Uhr Nachts die letzten 3 Stunden zum Gipfel: 800 Höhenmeter auf nur 1,5 km. Bald hört die Vegetation auf und es geht den steilen Aschehang in gerader Linie aufwärts. Bei fast jedem Schritt rutsche ich einen halben zurück und hin und wieder krabbel ich ein paar Meter auf allen Vieren. Noch im Dunkeln komme ich auf dem Gipfel an. Nach einiger Zeit dann die erste Eruption! In der aus dem Krater quillenden Aschewolke sind auch einige glühende Lavafetzen zu sehen. Die Erinnerungssteine für einige Verunglückte zeigen, dass auch dieser Vulkan nicht immer ganz berechenbar ist…

Ascheneruption am Semeru
Ascheneruption am Semeru
Ascheneruption am Semeru
Ascheneruption am Semeru

In den 3 Stunden auf dem Gipfel verschieße ich bei den folgenden Eruptionen eine Filmrolle nach der anderen, dann surfe ich in nur 30 Minuten zum Zelt zurück. Am Nachmittag bin ich schon wieder bei Caro in Ranu Pani und wir gönnen uns einen Jeep auf die andere Seite der Caldera.

Ascheneruption am Semeru
Ascheneruption am Semeru

Vor dem Trek hatten wir die Leute im Guesthouse geschockt, dass wir 16 Portionen Nasi Goreng zum Mitnehmen bestellt haben – als die dann zu zweit mit bis unter das Kinn gestapelten Schuhkarton-großen Pappschachteln ankamen, mussten wir ihnen erstmal erklären, dass sie ruhig mehrere Portionen in eine Schachtel stopfen können… Letztlich begann unser Trek dann mit einem Frühstück bei Sonnenaufgang am Rand der Caldera, mit Nasi Goreng incl. Spiegelei, Satay und Hähnchen.

Bromo & Semeru
Bromo & Semeru

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Am Krater des heiligen Bromo, die beißenden Dämpfe machen das Atmen schwer. Wir beobachten eine merkwürdige Opferzeremonie von halb traditionell, halb westlich gekleideten Hindus, die mit der Zeit in Ekstase fallen.


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Visa-Run

Warum nicht mal auf ein Tandoori-Chicken von Java nach Kuala Lumpur? Der eigentliche Grund ist natürlich, dass mein Indonesien-Visum abgelaufen ist. Also verbringe ich eine Nacht im Minibus von Yogya nach Jakarta (der Zug war leider ausgebucht), fliege nach KL und am nächsten Tag zurück. Eine Nacht im Zug und ein Tag im Bus und schon sitze ich am Rand der Tengger Caldera in Ostjava…


 

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Merapi

Auf dem Vulkan mit aktivem Lavadom (Java, Indonesien)

Lavadom des Merapi
Lavadom des Merapi

Bei Sonnenaufgang stehen wir auf dem riesigen Lavadom des Merapi. Die südliche Hälfte des Domes ist in eine Wolke von Dampf und vulkanischen Gasen gehüllt, es riecht stechend nach SO2. Der Merapi ist einer der aktivsten Vulkane der Welt und dafür bekannt, dass immer wieder Episoden von Domwachstum auf Phasen von Domkollaps folgen. Beim Domkollaps rasen tödliche Glutwolken den Berg hinunter, aber wegen der leichten Asymmetrie immer brav auf der Südseite, sodass der Aufstieg vom Norden so gut wie ungefährlich ist (s.a. mein Buch Bewegte Bergwelt).

Ein Dom bildet sich bei zähflüssigen Si-reichen (d.h. stark entwickelten) Laven, wenn der Gasdruck in der Magmenkammer nicht für die großen plinianischen Eruptionen reicht. Explosiver, Si-reicher Vulkanismus ist typisch für Subduktionszonen. Hier in Indonesien taucht die ozeanische Kruste des Indischen Ozeans unter das Sunda-Shelf (asiatische Platte) ab.

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Der Blick auf all die Vulkankegel, die in der Umgebung in der Ebene Zentraljavas stehen ist ebenso faszinierend. Während dem Abstieg, nur wenige Stunden nach dem Sonnenaufgang, zieht es wieder zu und bald ist der Berg wieder in Wolken gehüllt. Drei Stunden dauert die Fahrt zurück nach Yogya, wo wir wegen des fehlenden Schlafs völlig fertig ins Bett fallen.


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Borobodur

Faszinierender Tempel am Fuß des Merapi, nicht weit von Yogyakarta (Indonesien)

Borobodur
Borobodur

Wie eine gestufte, abgeschnittene Pyramide sieht dieser faszinierende buddhistische Tempel (800 AD) aus, auf der in Kreisen glockenförmige Stupas stehen. Leider ist das Wetter nicht ganz so gut, wie ich mir die Trockenzeit vorgestellt habe, aber es regnet wenigstens nur für eine Stunde.

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Borobudur liegt in der Nähe der Altstadt Yogyakarta. Ich war auch noch im kleineren Solo. Beide haben Sultanspaläste, Märkte usw., aber ich bin inzwischen nicht mehr so leicht zum Staunen zu bringen.


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Bleduk Kuwu

Ein Schlammvulkan auf Java (Indonesien)

Bleduk Kuwu
Schlammvulkan Bleduk Kuwu

Vielleicht habt ihr in einem Vulkangebiet schon mal mudpools gesehen, in denen der Schlamm wie Brei im Topf vor sich hin kocht. Der „Schlammvulkan“ Bleduk Kuwu (3 h nördlich von Solo) ist etwas anders: Der kühle Schlamm sieht wie ein riesiger frischer Kuhfladen aus, in der Mitte steigt alle paar Sekunden eine im Schnitt kubikmetergroße Gasblase auf und zerplatzt schließlich unter lautem Glucksen.

Watch your step!
Watch your step!

Hier in Indonesien verdienen erstaunlich viele ihr Geld, in dem sie mit ihrer Gitarre in Busse einsteigen und für etwas Kleingeld ein Lied singen. Heute ist dies ganze acht Mal passiert – auf die Dauer etwas nervig. Ansonsten werde ich hier in Bussen hin und wieder mit indonesischem Rock (in den anderen Ländern laufen nur Pop-Schnulzen) verwöhnt – der teilweise verdammt gut ist.


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Jakarta und Bandung

In der Hauptstadt von Indonesien und bei einem Vulkan im Westen von Java

Hafen in Jakarta
Hafen in Jakarta

Jakarta: verdammt interessant der alte Hafen, wo per Hand Säcke und Holzplanken von und auf die Schoner geladen werden. Und das Nationalmuseum. Nahe Bandung besuche ich den „drive in“-Vulkan Tangkuban Parahu. Zwei große Krater, durch einen schmalen Rücken getrennt. Etwas unterhalb liegt noch ein kleines Hydrothermalfeld, mit kochenden Quellen, Fumarolen und Solfataren (habe ich aber auch schon bessere gesehen). Nett, sobald ich die Souvenirstände und Touristenhorden hinter mir lasse. Nur leider stecke ich die meiste Zeit in Wolken und im Hintergrund grummelt ein Gewitter.

Tangkuban Parahu
Tangkuban Parahu

Ich habe mich noch nicht daran gewohnt, morgens um 5 Uhr vom Muezzim geweckt zu werden. Mit 230 Millionen Einwohnern ist Indonesien die viertgrößte Nation der Welt (nach China, Indien, USA) und die größte muslimische. Doch die Religion ist hier traditionell sehr offen und tolerant. Es ist fast ergreifend, wie viele Indonesier das betonen und hinzufügen, dass sie keine Terroristen sind. Für viele ist das Ausbleiben von Touristen (seit der Bali-Bombe, noch mehr seit dem Tsunami und erst recht wegen der beschissenen Visa-Politik) katastrophal. Tatsächlich kann ich die Touristen, die ich hier bisher gesehen habe, fast an den Händen abzählen.


 

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Krakatau

Per Einbaum zum Vulkan in der Sundastraße zwischen Sumatra und Java (Indonesien)

Auf einem Einbaum zum Krakatau
Auf einem Einbaum zum Krakatau

Der Ausbruch 1883 dieses in der Sundastraße zwischen Sumatra und Java gelegenen Vulkans hatte schlagartig die Gefahr von Vulkanen ins Bewusstsein der Menschen zurückgeholt (s.a. Bewegte Bergwelt). Die Explosionen waren noch 4811 km entfernt zu hören (auf einer Insel nahe Mauritius als „Gunfire“ beschrieben). Die Inselgruppe verschwand bis auf einen angeschnittenen Kegel und zwei ältere Inseln auf der anderen Seite in einer 300 m tiefen Caldera. Tsunamis zerstörten die Küsten. Durch die Asche in der Luft war das 160 km entfernte Batavia (Jakarta) für Stunden stockfinster…

Krakatau
Krakatau

Seit 1927 wächst im Zentrum der Caldera ein Schlackenkegel, die neu gebildete Insel Anak Krakatau („Kind des Krakatau“). Ich sehe allerdings keine Aktivität, nur ein paar Fumarolen (Dampf und Schwefelablagerungen) am Kraterrand.

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Hierher gekommen bin ich als „organised tour“, allein mit drei Fischern (die fast kein Englisch können) auf einem der traditionellen Fischerboote – eine Art (heute motorbetriebener) Einbaum mit Auslegern aus Bambus auf beiden Seiten. Wie um meine Laune zu vermiesen meint der eine von den drei Fischern nach dem Abendessen am Strand des Anak Krakatau, er habe am nächsten Morgen um 7:00 einen Termin und wir müssen daher um 3:00 Nachts aufbrechen. Ich hatte für eine 2-Tages-Tour bezahlt und mache klar, dass ich den Sonnenaufgang sehen will. Trotzdem werde ich um 4:00 zum Aufbruch geweckt! Nach langer Diskussion einigen wir uns auf 8:00 Abfahrt. Letztlich haben es die Jungs dann doch nicht so eilig – sie verbringen unterwegs immerhin mehr als eine Stunde mit Fischen. Hauptsache mich um den Schlaf gebracht?


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Bukittinggi

Pech in einem Ferienkaff auf Sumatra (Indonesien)

Ein typisches asiatisches Ferienkaff: Kitsch, Minizoo, Riesenrad… Aber hübsch zwischen zwei Vulkankegeln gelegen. Auf dem Weg durch die umliegenden Dörfer passiert es dann: zu viel in die Landschaft geschaut und schließlich vom Mofa gefallen. Eine ordentliche Schürfwunde an der Wade und eine kleine, etwas tiefere am Fuß: zum Glück nicht wirklich schlimm. Am nächsten Tag sitze ich am Caldera-See Maninjau – zeitweise grotesk unter dem Moskitonetz, wegen der Fliegen – und lecke meine Wunden.

Maninjau
Maninjau

Zwei weitere Tage später fahren wir (ich bin gerade mit einem britischen Pärchen unterwegs) wieder nach Bukittinggi, um 7:00 kaufen wir am Busbahnhof von einer Travelagency ein Ticket für einen Bus Richtung Jakarta (32 Stunden) für 9 Uhr. Komisch, dass nirgends AC-Busse sind und keine Schalter von großen Buscompanys da sind – die haben ihre eigenen Depods, wie wir später rausbekommen. Bis 11 Uhr werden wir vertröstet, der Bus sei spät, dann werden wir mit einem Minibus zu einem anderen Ort gefahren („wait a few minutes“) und dort versucht ein Hampelmann schließlich, uns in beliebige Busse unterzubringen: Sitz ohne Lehne gefällig? Für 30 Stunden? Gegen 12:00 meint er, unser Bus sei „broken down“ und wir ahnen, dass es ihn nie gegeben hat. Ziemlich sauer und unter wüsten Drohungen lassen wir uns zur Agency zurückfahren. Zwar bekommen wir unser Geld zurück, aber der Typ, der uns die Tickets verkauft hatte, hat panisch Reißaus genommen. Da die Busse nur Vormittags fahren und wir aus dem Kaff rauswollen, fahren wir gegen 15:00 nach Padang: wir hatten von billigen Flugtickets gehört, aber letztlich haben wir dann ein Busticket für den nächsten Tag um 9 Uhr, direkt von einer großen Company.

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Am nächsten Morgen will ich noch schnell Geld wechseln (wegen Wochenende), werde aber mit meinen Travellercheques (aus dem Automat kommen maximal 50 Euro!) in der einen Bank zur nächsten geschickt, wo die mich wieder zurückschicken wollen. Dann wechseln sie mir doch, aber das dauert 40 Minuten. Zum Glück sind Jess und Steve schon vorgefahren, denn der Minibus, dessen Fahrer zum Namen der Buscompany „yes“ gesagt hat, bringt mich zu einem kleinen Verkaufsbüro derselben, nicht dorthin wo der Bus abfährt! Ich habe noch 4 Minuten und kein Taxi weit und breit! Ich schaffe es, einen Minibusfahrer anzuheuern, Taxi zu spielen und komme 14 Minuten zu spät an – aber Jess und Steve konnten den Bus so lange aufhalten. Ufff. Die 30 Stunden an das andere Ende von Sumatra sind dann ziemlich ereignislos – abgesehen davon, dass das dünne Sträßchen („Highway“) dermaßen mit Schlaglöchern gepflastert ist, dass auch kein Valium mehr hilft. Ich steige hier für den Krakatau aus, die anderen beiden wollen gleich nach Jakarta.


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Toba

See in einer Caldera auf Sumatra (Indonesien)

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Der wunderschöne See Toba, von hohen, saftig grünen Steilhängen umgeben … mit 30 x 100 km die größte quartäre Caldera der Welt (s.a.

Auf der Insel finden sich schöne Holzhäuser der Batak, mit den geschwungenen Dächern (aus rostigem Metall). Wer von bösen Geistern befallen war, wurde ein wenig gefoltert (um den Zauber zu brechen), geköpft und aufgegessen. Das war bis 1816: „Ihr könnt mir glauben: die Eingeborenen in den Bergen verzehren Menschenfleisch, sie essen jede Sorte von Fleisch, reines und unreines. Alles Mögliche beten sie an. Das Erste, was ihnen am Morgen beim Erwachen in die Augen fällt, das beten sie an.“ schrieb schon Marco Polo. Heutzutage glauben sie hingegen wahlweise an den Jesus oder an Bob Marley.

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